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Oracle Support Rückblick
Anhand des letzten 11er Releases kann die Struktur der Versionen gut erklärt werden. Die Major Version 11.2 wurde im September 2009 für Linux x86-64 bereitgestellt. Da Linux seit Jahren die Entwickler-Plattform für Oracle ist, ist es verständlich, dass Linux Kunden als erstes Zugriff auf neue Releases erhalten. Genau ab diesem Zeitpunkt müssen Sie die Oracle Support-Laufzeiten im Blick behalten:
- Erstes Patchset Update nach einem Jahr
=> 11.2.0.2 wurde September 2009 veröffentlicht - Premier Support für 5 Jahre
=> Das Ende des normalen Supports Ende 2014 - Im Anschluss an den Premier Support folgt der Extended Support (ES) für 3 Jahre
=> Ursprüngliche Planung ES bis Ende 2017; Oracle hat überraschend den ES bis Dezember 2020 verlängert.
Ein neues Patchset (z.B. 11.2.0.2, 11.2.0.3 und 11.2.0.4) ist als eigenständige Version zu sehen,
das nicht nur einen geänderten Optimizer (in der Datenbank) mit sich bringt, sondern auch neue Features und selbstverständlich Bugfixes beinhaltet.
Neue Oracle Release Benennungen ab 2018
Im letzten Jahr gab es für die Oracle Community eine interessante Änderung. Schon im Mai 2017 kündigte Andrew Mendelsohn (Senior Vice President bei Oracle) auf der DOAG Datenbank Konferenz in Düsseldorf die neuen Release Benennungen an. So wurde seit dem letzten Jahr das wie im Vorjahr schon angekündigte Patchset 12.2.0.2 zu 18c umbenannt und das noch geplante Patchset mit 19c betitelt.
Viele Kunden sahen in der Jahreszahlen 18 und 19 neue Versionsnummern und damit auch neue Major-Versionen. Die Umbenennungen haben bei vielen Kunden für Verwirrung gesorgt, weshalb wir Sie gerne aufklären möchten.
Welche Versionsnummer entspricht welchem Release Titel?
Um ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen in Bezug auf die jeweiligen Benennungen der Titel, folgt ein Überblick darüber, welche Version nun einem neuen Titel entspricht.
12.2.0.1 = 12.2.0.1
12.2.0.2 = 18c
12.2.0.3 = 19c
Änderungen, wie neue Features, finden sich in den Release-Notes. Trotz der neuen Features die auch in den Versionen in „18c“ und „19c“ eingebaut wurden, sollten diese Patchsets nicht mit einer Major Version gleichzusetzen sein. Ein genauerer Blick verdeutlicht, dass keine Meilensteine, wie Erfindungen der Größenordnung wie Multitenant oder In-Memory enthalten sind. Trotzdem sind einige New Features sehr spannend und können in der aktuellen Produktion gut eingesetzt werden.
Welche Oracle Support-Möglichkeiten stehen zur Verfügung
Den Oracle Kunden stehen unterschiedliche Support-Modelle zur Verfügung. Dabei wird zwischen drei Phasen des Oracle Supports eines Releases differenziert.
Das Bild zeigt in drei Farben die drei Support Phasen:
rot = Premier Support
grün = Extended Support (gratis)
dunkelrot = Extended Support (kostenpflichtig)
Danach, nicht als Balken eingetragen, läuft der Sustaining Support.
Es beginnt der Premier Support mit dem Release der jeweiligen Version und hat in der Regel eine Laufzeit von 5 Jahren. Anschließend hat der Kunde die Möglichkeit den Extended Support (ES) abzuschließen.
Dieser verlängerte Support ist extra kostenpflichtig. In der Vergangenheit wurde dem Oracle Kunden das erste Jahr ES gratis zur Verfügung gestellt. Für den Extended Support muss der Kunde das letzte (final) Patchset im Einsatz haben (Details siehe unten). Danach kommt der Sustaining Support, der dem Kunden nur noch einen rudimentären Support des Produktes ermöglicht, solange die Lizenzgebühren bezahlt werden.
Für neue Updates und Bugfixes muss ich als Kunde den Premier Support, beziehungsweise den extra kostenpflichtigen Extended Support, haben. Daher ist es verständlich, dass produktive Umgebungen unbedingt den höchsten Support erhalten müssen.
Welche Auswirkungen hat der Oracle Release für mich?
Im Folgenden werden die einzelnen beliebten Oracle Datenbank Releases genauer betrachtet und deren Auswirkungen auf den Support und die Kosten. Dabei werden auch Empfehlungen gegeben welche Optionen die Kunden haben, die die jeweilige Version aktuell im Einsatz haben. Dabei wird die Brisanz des Jahres 2019 deutlich.
Version | Support-Laufzeit | Optionen | Empfehlung |
11.2 11.2.0.4 |
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< 11.2.0.4 |
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12.1 12.1.0.1 |
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12.1.0.2 |
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12.2 12.2.0.1 |
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12.2.0.2 |
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12.2.0.3 |
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Abhängigkeiten zu Exadata / Grid Infrastructure / Data Guard / Oracle Linux
Bitte beachten Sie nicht nur die Datenbank Version alleine. Bei High Availability Umgebungen muss die Clusterware / Grid Infrastructure Version gleich oder einen höheren Versionsstand haben. Auch im Data Guard Umfeld (in einer Maximum Availability Architecture) sind Abhängigkeiten zu beachten (Standby und Primary müssen das gleiche Patchset haben).
Wer 19c (12.2.0.3) plant, sollte daher beachten, dass die Grid Infrastructure aktualisiert wird.
Das erfolgt bereits seit einigen Jahren out-of-place und geht im Rolling Mode. Aber auch andere Komponenten müssen aktualisiert werden. So wird bei der Exadata die Imageversion auf 19c angehoben und damit das Betriebssystem erstmals nach vielen Jahren von Oracle Linux 6 auf Oracle Linux 7 gebracht.
Exadata Kunden und Linux Kunden müssen somit eine neue Major Version zusätzlich zum
Datenbank Upgrade testen. Einige Befehle haben sich mit dem OL Release 7 geändert. Es ist sinnvoll die Skripte (Monitoring, Provisioning, Backup, etc.) unter der neuen Linux Version zu prüfen.