Was ist NIS2 und was müssen Sie wissen?

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NIS-2: Wie ist die Aktuelle Sicherheitslage?

In den letzten Jahren hat sich die IT-Sicherheitslandschaft rasant weiterentwickelt. Angriffe werden nicht nur häufiger, sondern auch zunehmend komplexer und gezielter. Cyberkriminelle nutzen immer ausgefeiltere Methoden, um Schwachstellen in den IT-Systemen von Unternehmen auszunutzen. Besonders bemerkenswert ist die Zunahme von Ransomware-Angriffen, bei denen die Angreifer Unternehmen erpressen, indem sie wichtige Daten verschlüsseln und nur gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder freigeben. Die Kosten solcher Angriffe gehen weit über das Lösegeld hinaus und umfassen oft erhebliche Produktionsausfälle und Reputationsschäden.

Ein weiterer beunruhigender Trend ist der Anstieg von Supply-Chain-Angriffen. Hierbei kompromittieren Angreifer häufig Drittanbieter oder Zulieferer, um über deren Systeme Zugang zu den eigentlichen Zielunternehmen zu erhalten. Diese Angriffe sind besonders tückisch, da sie oft unentdeckt bleiben, bis der Schaden bereits angerichtet ist.

Hinzu kommen zunehmende regulatorische Anforderungen, die Unternehmen dazu zwingen, ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen. Die Umsetzung der neuen NIS2-Richtlinie, die bald in Kraft treten wird, ist ein direktes Ergebnis dieser verschärften Sicherheitslage und zwingt Unternehmen dazu, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor den wachsenden Bedrohungen zu schützen.

Insgesamt zeigt sich, dass IT-Entscheider heute mehr denn je gefordert sind, in Cybersicherheit zu investieren und ihre Strategien zu überdenken, um den neuen Herausforderungen effektiv zu begegnen.

Was ist NIS-2 und was sind die Ziele?

Die NIS-2-Richtlinie (Network and Information Security) ist ein entscheidender Schritt der Europäischen Union, um die Cybersicherheit in Europa zu stärken und an die sich verändernde Bedrohungslandschaft anzupassen. Als Nachfolgerin der NIS-Richtlinie von 2016 baut NIS-2 auf den bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen auf und erweitert den Anwendungsbereich sowie die Anforderungen an Unternehmen und Mitgliedstaaten erheblich.

NIST Cybersecurity Framework

Um die Bedeutung von NIS-2 richtig einordnen zu können, ist es hilfreich, zunächst einen Blick auf das NIST Cybersecurity Framework zu werfen. Das NIST Cybersecurity Framework, entwickelt vom National Institute of Standards and Technology (NIST) der USA, hat sich weltweit als eine der führenden Richtlinien zur Verbesserung der Cybersicherheit etabliert. Es bietet Unternehmen ein strukturiertes Modell, um ihre Cybersecurity-Risiken zu managen und beinhaltet fünf Kernfunktionen: Identify, Protect, Detect, Respond und Recover. Diese Funktionen helfen Organisationen, ihre Cybersicherheitsstrategien zu strukturieren und kontinuierlich zu verbessern.

Das NIST Framework ist nicht verpflichtend, hat jedoch durch seine umfassende und flexible Struktur weltweit Anerkennung gefunden. Es dient als nützliches Werkzeug für Unternehmen jeder Größe, um Sicherheitslücken zu identifizieren und zu beheben, sowie als Benchmark zur Bewertung und Verbesserung der bestehenden Sicherheitspraktiken. Die Prinzipien des NIST-Frameworks haben auch in der EU-Einflüsse hinterlassen und die Ausgestaltung von Sicherheitsanforderungen, wie sie in NIS-2 festgelegt sind, mitgeprägt.

NIS-2: Einführung und Ziele in der EU

Die NIS-2-Richtlinie zielt darauf ab, die Cybersicherheitsmaßnahmen in der EU erheblich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Während sich die ursprüngliche NIS-Richtlinie hauptsächlich auf Betreiber kritischer Infrastrukturen konzentrierte, erweitert NIS-2 den Anwendungsbereich auf eine größere Anzahl von Sektoren und Unternehmen, darunter auch mittelgroße und große Unternehmen in Bereichen wie Gesundheitswesen, digitale Infrastruktur, Transport, Banken und öffentliche Verwaltung.

Ein zentrales Ziel der NIS-2-Richtlinie ist es, eine harmonisierte Sicherheitsgrundlage innerhalb der EU zu schaffen. Die Mitgliedstaaten sind aufgefordert, ihre nationalen Cybersicherheitsstrategien zu aktualisieren und diese regelmäßig an die aktuelle Bedrohungslage anzupassen. Dies umfasst unter anderem die Einführung von strengeren Sicherheitsanforderungen für Unternehmen, die im Rahmen von NIS-2 in zwei Kategorien unterteilt werden: essenzielle und wichtige Einrichtungen.

Zu den wesentlichen Zielen der NIS-2-Richtlinie gehören:

Erhöhung des Sicherheitsniveaus: Unternehmen, die als „essentiell“ und „wichtig“ eingestuft werden, müssen Maßnahmen ergreifen, um ihre IT-Systeme gegen Angriffe zu schützen. Dies beinhaltet sowohl präventive als auchreaktive Maßnahmen, wie das Identifizieren und Schließen ...

Verbesserung der Zusammenarbeit: Ein weiterer zentraler Aspekt der NIS-2-Richtlinie ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Die Richtlinie sieht die Schaffung eines Netzwerks nationaler CSIRTs (Computer Security Incident Response Teams) vor, das ...

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