Inhalt
- Was ist eine hyperkonvergente Infrastruktur (HCI)?
- Hyperkonvergenz: eine Definition
- Worin liegen die Vorteile hyperkonvergenter Infrastrukturen?
- Haben Hyperconverged Infrastructures auch Nachteile?
- Für welche Anwendungen eignen sich HCI-Lösungen?
- Welche Kriterien gilt es bei der Auswahl der richtigen HCI-Lösung zu beachten? Gibt es Beispiele?
- Wer kann bei der Auswahl und Implementierung einer Hyperconverged Infrastructure unterstützen?
Was ist eine hyperkonvergente Infrastruktur (HCI)?
Hyperkonvergente Infrastrukturen (kurz: HCI) sind im Gegensatz zu herkömmlichen Infrastrukturen Software-definiert. Das bedeutet, dass Server, Computer und virtuelle Maschinen samt Storage und Netzwerklösungen integriert und zentral steuerbar sind. HCI-Lösungen werden in der Regel von einem einzelnen Hersteller angeboten und unterstützt (kein „Hersteller-Mix“).
Hyperkonvergenz: eine Definition
Unter Hyperkonvergenz (Hyperconvergence) versteht man letztlich die Weiterentwicklung der Konvergenz: In konvergenten Umgebungen fassen die Betreiber von IT-Infrastrukturen die einzelnen Komponenten des Rechenzentrums (Server, Datenspeicher und Netzwerk) so zusammen, dass sie auf einen Blick erfassbar sind. Die verteilte Hardware muss allerdings trotzdem separat gemanagt und betrieben werden. Bei der Hyperkonvergenz handelt es sich dagegen um eine softwaredefinierte Infrastruktur. Sie entkoppelt die Infrastrukturprozesse von der Systemhardware und konvergiert sie auf Ebene des Hypervisors zu einem einzigen Baustein. So wird die Struktur klassischer Silos aufgebrochen und Datenspeicher, Rechenleistung, Netzwerk sowie Virtualisierung können mit derselben Hardware verwaltet werden.
Mit HCI dem Digitalisierungsdruck trotzen? Was sind die Vorteile einer HCI-Lösung? Kommt eine Hyperconverged Infrastructure für mein Unternehmen in Frage?
HCI-Lösungen wie Cisco Hyperflex spielen Unternehmen in die Hände, die ihr Rechenzentrum schnell zukunftssicher und flexibel aufstellen möchten oder müssen. Die Vorteile hyperkonvergenter Infrastrukturen leuchten ein:
HCI…
- ermöglicht in der Regel eine schnelle Inbetriebnahme,
- beschleunigt und vereinfacht die Bereitstellung neuer IT-Services,
- hilft bei der Standardisierung, weil spezifische Lösungen nicht mehr umsetzbar sind,
- ist flexibel, weil die Ressourcen nach Bedarf skalierbar sind,
- bietet eine hohe Performance,
- hat ein breites Einsatzspektrum und ist deshalb für viele Unternehmen geeignet.
- lässt sich leicht automatisieren
- ist einfach zu managen
Damit zeigt sich: Die Frage, ob eine hyperkonvergente Infrastruktur in Frage kommt, stellt sich nicht länger. HCI ist den Kinderschuhen entwachsen. Relevant ist nur noch die Frage: Welche Lösung ist die richtige?
Haben hyperkonvergente Infrastrukturen auch Nachteile? Welche nachteiligen Aspekte muss ich berücksichtigen, wenn ich die Einführung von HCI in Erwägung ziehe?
Hyperconverged Infrastructures haben nicht nur Vorteile. Es gibt bestimmte Aspekte, die gegen die Implementierung einer solchen Lösung sprechen bzw. sich bei falscher Auswahl negativ auswirken können. Zu ihnen zählen beispielsweise:
- Hohe Kosten: Die Kosten von HCI-Systemen sind im Vergleich zu traditionellen Server-Systemen zunächst höher. Dafür sparen sie an anderer Stelle Kosten ein, da Storage und Netzwerk nicht mehr separat gekauft werden müssen.
- Anbieterabhängigkeit: HCI-Lösungen werden in der Regel von einem einzelnen Hersteller angeboten und unterstützt. So entfällt zwar der „Hersteller-Mix“, gleichzeitig entsteht aber eine Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter, die sich ggf. nachteilig auswirken kann.
- Integrationsprobleme: Es können nur virtualisierte Workloads auf einer HCI betrieben werden. Allerdings gibt es auch heute noch Workloads die aus verschiedenen Gründen nicht virtualisiert werden. Hierfür gibt es wirtschaftliche, performance oder organisatorische Gründe.
Diese Beispiele zeigen: Um derartige Fehlschläge zu vermeiden, ist die richtige Auswahl entscheidend. Ist HCI eine Option, sollten Unternehmen bereits im Vorfeld prüfen, welche Hyperconverged Infrastructure langfristig passt – das kann je nach Anwendungsfall variieren.
Für welche Anwendungen eignen sich Hyperconverged Infrastructures? Gibt es typische Anwendungsfelder für HCI-Lösungen?
Potentielle Anwendungsfelder für HCI gibt es viele. Zu den typischen zählen beispielsweise:
- VDI-/CAD-Arbeitsplätze
- Virtualisierungs-Infrastrukturen
- Private Cloud
- Remote Office
- DevOps / Container
Für alle Anwendungsfelder bieten hyperkonvergente Infrastrukturen wie Cisco Hyperflex wesentliche Vorteile – sofern die für das jeweilige Anwendungsfeld spezifischen Kriterien bei der Auswahl der richtigen HCI-Lösung berücksichtigt werden.
Welche Kriterien müssen Unternehmen bei der Auswahl der passenden HCI-Lösung beachten?
Für jedes Anwendungsfeld gibt es spezifische Kriterien, die Unternehmen bei ihrer Entscheidung für die richtige hyperkonvergente Infrastruktur berücksichtigen sollten. Nur dann können sie die volle Bandbreite der jeweils möglichen Vorteile ausschöpfen. Als Beispiele dienen die folgenden fünf typischen Anwendungsfelder:
- Welche Vorteile bieten Hyperconverged Infrastructures für VDI-Anwendungen? Welche Kriterien müssen Unternehmen bei der Auswahl der richtigen HCI-Lösung für VDI-/CAD-Arbeitsplätze berücksichtigen?
Hyperkonvergente Infrastrukturen wie Cisco Hyperflex gelten als optimale Basis für VDI-Anwendungen (Virtual Desktop Infrastructure / VDI) – und zwar für Standard-Desktops und spezielle Workstations wie beispielsweise für CAD-Entwickler gleichermaßen: Viele Unternehmen nutzen virtuelle Desktops und vermeiden damit den vergleichsweise hohen Aufwand bei der Verwaltung, Bereitstellung und Sicherung von traditionellen Desktops samt der zugehörigen Software. Bei virtuellen Desktop-Lösungen ist die gesamte Administration auf wenige Server im Rechenzentrum zentralisiert. Die Mitarbeiter können so unabhängig von Aufenthaltsort und Endgerät sicher auf Daten, Systeme und Anwendungen zugreifen. Das erhöht Flexibilität und Effizienz.
Unternehmen, die eine Hyperconverged-Infrastructure-Lösung im CAD-Umfeld realisieren möchten, sollten beispielsweise als Entscheidungskriterien berücksichtigen:
- Unterstützt die Lösung die notwendigen Grafikkarten? Nicht bei allen Herstellern ist dies der Fall.
- Reicht die Leistungsfähigkeit der in der HCI-Lösung verbauten Storage-Technologie aus? Meistens wird im VDI-Umfeld flashbasierter Storage verwendet.
- Hochverfügbarkeit ist in der Hyperconverged Infrastructure nicht zwingend erforderlich, da die Verfügbarkeit der virtuellen Desktops in der Regel auf der Verwaltungsebene realisiert wird.
- Wie sieht es mit der Skalierbarkeit aus?
Erfüllt die hyperkonvergente Infrastrukturlösung diese Kriterien, haben Nutzer den Vorteil, dass alle CAD-Daten gesammelt in einer zentralen Infrastruktur liegen. Das reduziert oder vermeidet Datenvolumina auf lokalen Workstations und gewährleistet den Schutz des geistigen Eigentums. Darüber hinaus sinken die Gesamtbetriebskosten, auch weil das Anforderungsprofil sowie der Management-Aufwand für die Hardware sowie das Netzwerk geringer sind. Außerdem ist die Nutzung der verfügbaren Compute-, Grafik- und Storage-Ressourcen optimal und – bei Bedarf – modular erweiterbar.
- Welche Vorteile schafft eine hyperkonvergente Infrastruktur für Virtualisierungs-Infrastrukturen? Welche Kriterien müssen bei der Auswahl der richtigen HCI-Lösung als Infrastruktur für den Betrieb virtueller Maschinen beachtet werden?
Hyperconverged Infrastructures sind bestens geeignet, um sie als Infrastruktur für den Betrieb virtueller Maschinen einzusetzen oder durch sie die klassische Infrastruktur vollständig zu ersetzen.
Unternehmen können so die Schnittstellen klassischer IT-Infrastrukturen noch weiter zusammenführen, die Nutzung der Netzwerk-, Storage- und Compute-Ressourcen weiter vereinfachen und als Software oder Softwarefunktion verfügbar machen. Bei der Entscheidung für die passende HCI-Lösung als Ersatz für eine klassische Virtualisierungs-Infrastruktur sind die folgenden Kriterien von Belang:
- Die Ressourcen müssen unabhängig voneinander skalierbar sein. Nicht jede Lösung passt sich flexibel den dynamischen Anforderungen an. Das kann zu einer überflüssigen Bereitstellung ungenutzter Ressourcen und damit einhergehenden Lizenzkosten führen.
- Die HCI-Lösung muss darüber hinaus über eingebaute Verfügbarkeitsmechanismen verfügen.
- Außerdem ist es in bestimmten Anwendungsfällen nötig, dass die Storage-Ressourcen für externe physikalische Server bereitgestellt werden können.
- Das Management muss sich nahtlos in die Kundenumgebung integrieren, nur dann können die Administrativen Aufgaben reduziert werden
- Die Performance muss trotz den unterschiedlichsten Workloads stabil, performant und berechenbar bleiben
Beachten Nutzer diese Kriterien bei der Auswahl der hyperkonvergenten Infrastrukturlösung, profitieren sie von einer agileren Infrastruktur, die für alle Anforderungen (Geschäftsanforderungen, Cloud Services etc.) geeignet ist. Sie ist außerdem leicht zu implementieren und effizient im Betrieb – nicht zuletzt aufgrund eines einheitlichen und einfachen Managements. Ein weiterer großer Vorteil: Funktioniert etwas nicht, entfällt die Frage nach dem richtigen Ansprechpartner (kein „Hersteller-Mix“). Das ist vor allem für Unternehmen reizvoll, die intern nicht über ausreichend Know-how verfügen.
- Worin liegen die Vorteile von Hyperconverged Infrastructures für die Private Cloud? Welches sind die wesentlichen Kriterien bei der Entscheidung für eine HCI-Lösung als technische Grundlage für Private Clouds?
Eine hyperkonvergente Infrastruktur eignet sich gut als technologische Grundlage von Private Clouds. Diese werden oft von Unternehmen betrieben, die über hochsensible Daten verfügen. Weil eine Private Cloud nur autorisierten, meist unternehmensinternen Nutzern zur Verfügung steht, ist sie besonders sicher – zahlreiche Sicherheitsrisiken treten gar nicht erst auf (geschützter Rahmen). Bei der Entscheidung für eine HCI-Lösung als technologische Grundlage für Private Clouds sollten Unternehmen die folgenden Kriterien besonders beachten:
- Bietet die Lösung externe Schnittstellen zur Einbindung der Plattform in ein unternehmensinternes Cloud-Portal?
- Ist die Architektur nahtlos skalierbar und passt sich unterschiedlichen Workload-Anforderungen an (IaaS-Dienste auf Basis virtueller Maschinen, containerbasierte Dienste, PaaS-Services)?
- Bietet die Lösung Möglichkeiten zur Steuerung unterschiedlicher Qualitätslevel (Quality of Services)? Damit lassen sich unterschiedliche Service-Level und Leistungsklassen abbilden.
- Welche Schnittstellen und Voraussetzungen bietet das System um es zu automatisieren?
Unter diesen Gesichtspunkten ausgewählt, bieten HCI-Lösungen aufgrund der reduzierten und vereinfachten Schnittstellen eine einfache Grundlage zur weiteren Automatisierung. Durch die Skalierungsmöglichkeiten lässt sich eine auf einer hyperkonvergenten Infrastruktur basierende Private Cloud außerdem nahtlos skalieren. Dank der modularen Bauweise und vordefinierten Architektur ist eine schnelle Bereitstellung möglich.
- Welche Vorteile bietet HCI im Bereich Remote Office? Welche Kriterien müssen Unternehmen berücksichtigen, wenn eine Hyperconverged Infrastructure als Gesamteinheit die einzelnen Teile der Remote Office-Infrastruktur ersetzen soll?
HCI kann als Gesamteinheit die einzelnen Teile einer Remote Office / Branch Office (ROBO)-Infrastruktur ersetzen. Die Anforderung an die IT-Infrastruktur dieser Außenstandorte ähnelt hinsichtlich Compute, Storage und Netzwerk sowie Performance und Datensicherheit/-verfügbarkeit in der Regel denen eines primären Datacenters. Darüber hinaus müssen Außenstandorte einfach und remote betrieben werden können, um nicht an allen Standorten dediziertes IT-Personal beschäftigen zu müssen. Bei der Entscheidung für eine HCI-Lösung als Ersatz für ROBO-Infrastrukturen sind vor allem die folgenden Kriterien relevant:
- Bietet die Lösung ein zentrales Management für verteilte Systeme? Verwaltungs- und Bereitstellungsprozesse können dann an einer Stelle vorgenommen werden.
- Passt die Größe der HCI-Lösung zu meiner Anforderung? Kleine Einstiegsgrößen ermöglichen auch die Ausstattung kleiner, dezentraler Standorte.
- Ist eine Integration in ein verteiltes Backup-Konzept möglich, beispielsweise durch optimierte Datenübertragung oder Integration in eine übergreifende Datenmanagement-Lösung?
Berücksichtigen Unternehmen diese Kriterien, gibt eine HCI-Lösung die Möglichkeit, einfach und granular zu skalieren – sprich, Storage- oder Compute-Einheiten lassen sich einfach hinzufügen und auch reduzieren. Mit der richtigen hyperkonvergenten Infrastruktur-lösung ist es möglich, mit wenig Hardware den Anforderungen Perfomance-hungriger Applikationen zu entsprechen. Zudem vereinfacht eine einheitliche Verwaltungsschicht den Betrieb deutlich; und damit reduziert sich auch der Bedarf an IT-Know-how am Außenstandort. Außerdem erlauben Features (z.B. Daten-Deduplikation) eine effiziente Replikation der Daten an den Hauptstandort. Ein lokales Backup ist damit überflüssig, Fehlerquellen und Abhängigkeiten nehmen ab.
- Was sind die Vorteile von Hyperconverged Infrastructures im Bereich DevOps und Container? Welches sind die wesentlichen Aspekte bei der Entscheidung für eine HCI-Lösung rund um DevOps und Container?
HCI-Lösungen können sich im Bereich DevOps und Container als sehr vorteilhaft erweisen. Viele Applikationen werden heutzutage nach dem DevOps-Ansatz entwickelt – mit dem Ziel, eine höhere Agilität bei der Entwicklung zu erreichen und kurzfristiger auf Anforderungen zu reagieren. Häufig geht damit die Nutzung von Containern einher. Sie schaffen u.a. eine stabile Ablaufumgebung für Anwendungen, wenn diese „umziehen“ müssen. Die folgenden Kriterien sind wesentlich, wenn es darum geht, eine hyperkonvergente Infrastruktur-lösung rund um DevOps und Container zu verwenden:
- Bietet die HCI-Lösung eine native Unterstützung für den Betrieb und die Orchestrierung von Containern? Damit entfällt zum Beispiel der beträchtliche Overhead.
- Die Verfügbarkeit eines in Containern bereitgestellten IT-Services wird meist auf einer logischen Ebene realisiert. Spezielle Anforderungen (wie z.B. Replikation) sind kein wichtiges Entscheidungskriterium.
- Wie einfach kann der integrierte Storage persistent an die Container angebunden werden?
Auf dieser Basis ausgewählt, sind HCI-Lösungen im Bereich DevOps und Container vorteilhaft: Für Kunden ist es oft sehr aufwendig, DevOps-Ansätze mit einer vorhandenen Infrastruktur zu realisieren (die zur Automatisierung notwendigen Schnittstellen sind zu kompliziert). Eine Hyperconverged-Infrastructure-Lösung reduziert die Schnittstellen und vereinfacht die Automatisierung. Darüber hinaus bietet sie eine schnelle, unternehmensinterne Alternative zur Schatten-IT. Firmen können HCI-Lösungen zum Teil außerdem als Plattform für die Bereitstellung von Containern nutzen.
Welche HCI-Lösung ist die richtige für mich? Wer kann bei der Auswahl und Implementierung einer Hyperconverged Infrastructure unterstützen?
Das HCI-Lösungsangebot ist groß und unübersichtlich. Da Hersteller stets nur ihre eigenen Lösungen in den Fokus rücken, benötigen Firmen jeder Größe Experten, die herstellerunabhängig und individuell beraten. Und das unabhängig davon, ob es um die gesamte Struktur oder „nur“ Teilbereiche des IT-Betriebs geht, in der HCI zum Einsatz kommen soll. Immer gilt es, die Anforderungen richtig zu erkennen, zu bewerten und zu erfüllen – und dabei die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Möglichkeiten sorgfältig abzuwägen. Eine Lösung, die den Anforderungen einer geeigneten hyperkonvergenten Infrastruktur entspricht, ist Cisco Hyperflex.
Die Berater von Logicalis können in den Bereichen Unterstützung geben, wo es an interner Expertise fehlt. Logicalis verfügt über ein spezialisiertes Team für hyperkonvergente Infrastrukturen. Unsere Experten behalten neben der eigentlichen HCI-Materie auch das „große Ganze“ im Auge – seien es beispielsweise relevante Security-Aspekte oder die Integration in ein vorhandenes Backup- und Netzwerkkonzept.
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