Im Interview: Elke Janssen

Vorstellung: Name, Position, Niederlassung, dabei seit…?

Elke Janssen, Director Application Performance Management und Collaboration
Niederlassung Köln
Dabei seit März 2019

Was fasziniert dich an der IT-Branche?

IT ist vielfältig. Mich fasziniert, dass es so viel zu lernen gibt. Meine Hoffnung ist, dass wir die vielen Möglichkeiten, die die IT bietet, dafür nutzen das Leben für uns alle für die Zukunft lebenswert und gut zu gestalten.

Wie lief dein Einstieg in die IT-Welt?

Ich bin mehr oder weniger per Zufall in die IT-Branche geraten. Ich habe Sprachen studiert und eine Weile beim französischen Generalkonsulat in Deutschland als Dolmetscherin und Referentin für Maschinenbau und Automobilindustrie gearbeitet. Zur IT hatte ich aber immer schon einen guten Draht. Ich bin irgendwann auf eine Stellenanzeige bei IBM aufmerksam geworden. Es wurde ein/e Account Manager/in gesucht mit guten Industrie-Kontakten. Die Arbeit im Konsulat war dafür ein echter Türöffner, ein Win-Win für beide Seiten. Ich habe mich bei IBM dann erst einmal in die zahlreichen Produkte, Lösungen, Angebote eingearbeitet – und habe es nie bereut.

Welche Herausforderungen siehst du speziell für Frauen in unserer Branche?

Frauen fehlt es immer noch oft an entsprechenden Vorbildern. Männer sind zudem oft besser vernetzt, häufig u.a. auf Basis ähnlicher privater Interessen, und sie nutzen ihre Netzwerke auch viel aktiver. Es ist nicht so, dass es nur durch gute Arbeit möglich ist, sich weiterzuentwickeln und gesehen zu werden. Gut funktionierende Netzwerke sind ebenso wichtig. Einfach auch, um informiert zu bleiben, Ideen zu entwickeln, sich inspirieren zu lassen, gefördert zu werden und auch selbst zu fördern. Mit diesen informellen Netzwerken können sich Frauen aber manchmal nicht identifizieren. Glücklicherweise gibt es mittlerweile schon einige sehr gute Netzwerke, die insbesondere Frauen zusammenbringen. Diese geben oft gute Impulse.

Was wünschst du dir für die Zukunft, wenn es um Frauen in der IT geht?

Ich wünsche mir, dass feminine Werte mehr Beachtung finden in der IT-Branche. Dazu gehört für mich, dass auch die Stillen, Zurückhaltenden mehr gehört werden und Beachtung finden. Ich wünsche mir, dass „Diversity“ nicht heißt, wir stellen einfach mal eine Frau ein, um eine Quote zu erfüllen. Aber dann soll alles so funktionieren wie gewohnt. Sondern, wir akzeptieren vielleicht auch mal andere Ansätze, um ans Ziel zu kommen. Ich wünsche mir aber auch, dass Frauen sich mehr zutrauen und sich mehr einbringen. Ich habe noch nie erlebt, dass Männer da nicht mitmachen oder ausbremsen. Eher im Gegenteil. Es liegt an uns.

Was würdest du jungen Menschen mit auf den Weg geben, die unentschlossen sind, ob IT das Richtige ist?

Ausprobieren. Es gibt sehr viele Programme und Möglichkeiten. Die Perspektiven und Optionen in der IT sind sehr vielfältig. Viele Gespräche führen und sich rantasten. Aber eines sollte aus meiner Sicht auch klar sein: Nur aus Sicherheitsgründen eine Entscheidung zu treffen, weil es ein sicherer Job sei, macht vermutlich nicht glücklich. Dafür ist das Leben zu lang.

Hast du einen besonderen Tipp für Mädchen, die über einen Job in der IT-Welt nachdenken?

Angebote nutzen. Die meisten Unternehmen haben mittlerweile einen „Girls Day“ eingeführt, an dem Interessentinnen einen Tag lang Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Schulter schauen und auch selbst Dinge ausprobieren können. Informationen sammeln und offen sein. Es gibt nicht DEN IT-Job. Der Bereich ist so vielfältig, da ist – fast – für Jede was dabei.

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